glue, paper, scissors
Constanze Müller is scenograafe en kostuumontwerpster. Haar werk wordt gekenmerkt door het contrast tussen ruwe materialiteit en poëtische taal van vorm en kleur, spelend met de monumentaliteit en kwetsbaarheid van de (theater)ruimte en de abstracte vormen van het menselijk silhouet. Ook in haar vrije schilderwerken spelen abstractie en dynamiek een hoofdrol. Voor en tijdens haar studie assisteerde zij o.a. Erika Landertinger en Sebastian Ellrich. In 2022 zijn haar werken te zien in theaters in Stuttgart, Heidelberg en Ulm en haar schilderijen in Monaco en Madrid.
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INSTALLATIE PROJECT
HAT DEIN GARTEN EDEN EINEN ZAUN?
künstlerische Begleitung/artistic accompaniment: Jorine van Beek, Anne Habermann
Hatte der Garten Eden einen Zaun? Was beschützt
du vor anderen? Was muss vor dir beschützt werden?
Werden Grenzen aus anderen Gründen als Egoismus errichtet?
Hat jeder Mensch den Drang über Zäune
zu klettern, um zu sehen, was dahinter ist?
Wovor wir ausgeschlossen werden? Was jemand vor mir sichern will?
Welches Hab und Gut ist wichtiger, als dass
Teilen? Wer beschließt wem Land gehört? Darf ich
mir einen Teil nehmen?
„Weil so ein Zaun ja erst den Garten macht.“ Dieser
Satz aus „Jedermann (stirbt)“ von Ferdinand Schmalz hat sich in mein Hirn
gebrannt und wollte behandelt werden. Das Ergebnis
davon ist die natürliche Grenze, die ich errichtet habe,
wodurch ich mir einen Teil des Raumes zu eigen mache.
Ihn mir nehme und für mich behalte. Es sind so
viele Schlangen im Garten, halt den Rasen getrimmt.
Translation:
Did the Garden of Eden have a fence? What do you protect
you from others? What needs to be protected from you?
Are boundaries erected for reasons other than selfishness?
Does everyone have the urge to climb over fences
to see what is behind them?
What we are excluded from? What someone wants to protect from me?
What possessions are more important than that?
sharing? Who decides who owns land? Can I
take a part?
"Because a fence that is what makes the garden." This
This sentence from "Jedermann (stirbt)"written by Ferdinand Schmalz is burned into my brain.
and wanted to be treated. The result
of this is the natural boundary I have erected,
whereby I make a part of the space my own.
Taking it and keeping it for myself. There are so
many snakes in the garden, keep the lawn trimmed.
Fotos: Constanze Müller
'KUST' - MAQUETTE PROJECT/ KOSTUUMONTWERPEN
KÜSTE - Wajdi Mouawad
künstlerische Begleitung/artistic accompaniment: Sabine Snijders, Claus Stump
Nach dem Tod seines Vaters beschließt Wilfried, seinen Vater in dessen fernen, für Wilfried unbekannten Vaterland zu begraben. Ein Land, das zudem durch den Krieg zerrissen wurde. Dort trifft er auf Gleichaltrige, die sich wie er mit ihrer eigenen Familiengeschichte auseinandersetzen müssen, um weiterzukommen.
Amé, Sabbé, Massi, Simone und Josephine folgen Wilfried und seinem Vater auf einer Reise an die Küste, um die Leiche an einem Ort zu begraben, der Bedeutung hat.
Küste ist die Fortsetzung von Verbrennungen aus dem Jahr 2010. Diese Stücke sind Teil eines Zyklus von Stücken des Schriftstellers Wajdi Mouawad.
Wachsen und erwachsen werden. Für mich geht das Stück vor allem darum. Mit der Vergangenheit abschließen und die alten Geister zurücklassen, um sich der Zukunft widmen zu können. Das seltsame Gegenspiel zwischen Liebe und Hass, Angst und Vertrauen - Leben und Tod.
Moodboards
Translation:
After his father's death, Wilfried decides to bury his father in his father's distant fatherland, which is unknown to Wilfried. A country that was also torn apart by war. There he meets peers who, like him, have to come to terms with their own family history in order to move on.
Amé, Sabbé, Massi, Simone and Josephine follow Wilfried and his father on a journey to the coast to bury the body in a place that has meaning.
Coast is the sequel to Burns from 2010. These plays are part of a cycle of plays by the writer Wajdi Mouawad.
Growing and Coming of Age. For me, that's what the play is all about. Coming to terms with the past and leaving the old ghosts behind in order to be able to devote oneself to the future. The strange counterplay between love and hate, fear and trust - life and death.
Kostümentwürfe/Costume Designs
Bühne/Stage Design
PRAKTIJKPROJECT
NATHANAEL nach Motiven aus Der Sandmann von E.T.A. Hoffmann
Staatstheater Stuttgart
Text, Video und Inszenierung: Jannik Graf
Bühne und Kostüm: Constanze Müller
Musik: Margarethe Zucker
Dramaturgie: Jessica Weismann
Licht: Rainer Eisenbraun
Spiel: Clara Luna Deina/Henning Mittwollen, Julian Moritz, Larissa Pfau
Erste Skizze/first sketch
„Etwas Entsetzliches ist in mein Leben getreten.“
Tief versunken in einem Gefühl der Bedeutungslosigkeit, düsteren Erinnerungen und einer Beziehungskrise mit Clara fällt es Nathanael schwer, nicht den Überblick zu verlieren. Der junge Student ist geplagt von seinen Verfolgungsfantasien, die ihn genauso ratlos zurücklassen wie seine Freundin. Ausgelöst durch das Wiedersehen mit einer mysteriösen Person entspinnt sich sein Wahn zu immer bedrohlicheren Szenarien. Als schließlich Olimpia in sein Leben tritt, scheint für Nathanael das Unverständliche plötzlich verständlich und alles doch noch Sinn zu ergeben.
Frei nach E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann beschäftigt sich Jannik Graf in einer Schauerromantik-Adaption mit der Subjektivität von Wahrnehmung, Wirklichkeit und dem Verhältnis von Liebe und Angst.
Fotos: Björn Klein
"Ich hab mich dem Stoff erstmal intuitiv genähert, weil ich das für die Thematik wichtig fand, dass meine Arbeit etwas pures und „ungefiltertes“ hat. Dadurch war auch eigentlich direkt die Farbe blau klar, als Jannik mir von den verschiedenen Ebenen des Träumens erzählt hat. Ich muss bei dem Thema träumen irgendwie intuitiv an blau denken. Ich hab auch Dalí-Gemälde im Kopf gehabt, die mich durch die verschobene Wahrnehmung und die Verfremdung alltäglicher Gegenstände inspiriert haben, die aber auch immer was beängstigendes an sich haben, weil sie so ungreifbar sind dadurch. Nathanael ist irgendwo auf dem Weg zwischen Traum und Realität, Angst und Liebe verloren gegangen und hat etwas leidenschaftlich-fanatisches, was ich sehr an der Figur mag. Ich wollte dieser Figur gerne eine Welt geben, die der Wirklichkeit ähnelt, aber übertrieben, vergrößert und irgendwie verzerrt ist - wie in Träumen halt. Ich hab versucht einige erste Assoziationen in der Bühne zu verarbeiten. Der schwarz-weiße Mamorboden steht z.B. sowohl für das Spiel des Lebens, als auch für die Zwiegespaltenheit von Nathanael: schwarz oder weiß, Traum oder Realität. Bei den Kostümen wollte ich sowohl Entwicklung, als auch Stagnation der betreffenden Figuren zeigen. Nathanael und Clara verändern sich im Laufe des Abends stark, was auch im Kostüm sichtbar ist. Entfremdung und Annäherung liegen dabei nicht so weit auseinander. Clara grenzt sich optisch trotz ihrer großen Liebe zu Nathanael am meisten von ihm ab. Sie trägt gelb und fällt dadurch in „seiner“ ordentlichen traumblauen Welt stark auf. Ist sie fehl am Platz oder der letzte Funken Realität?"
Kostümentwürfe/costume designs
Translation:
I first approached the material intuitively because I thought it was important for the subject matter that my work had something pure and "unfiltered". That's why the colour blue was immediately clear when Jannik told me about the different levels of dreaming. When I think of dreaming, I somehow intuitively think of blue. I also had Dalí paintings in my head, which inspired me through the shifted perception and the alienation of everyday objects, but which also always have something frightening about them because they are so intangible. Nathaniel is lost somewhere on the path between dream and reality, fear and love, and has something passionately fanatical about him that I like very much. I wanted to give this character a world that resembles reality, but is exaggerated, enlarged and somehow distorted - like in dreams. I tried to work some initial associations into the stage. The black and white marble floor, for example, represents both the play of life and the dichotomy of Nathaniel: black or white, dream or reality. With the costumes, I wanted to show both development and stagnation of the characters in question. Nathanael and Clara change a lot in the course of the evening, which is also visible in the costume. Alienation and rapprochement are not so far apart. Clara distances herself visually the most from Nathanael, despite her great love for him. She wears yellow and thus stands out strongly in "his" neat dream-blue world. Is she out of place or the last spark of reality?
THEATRAAL ESSAY
lingua materna
künstlerische Begleitung/artistic accompaniment: Ludo Costongs, Anna Luyten
Eine künstlerische Nachforschung zum Thema Wut/An artistic exploration of the theme of anger
Was ist die Sprache von Wut?
Muttersprache (lingua materna) - die
Sprache, die einem von der Person, die
einem das Leben gab, gegeben wurde, als
Ausdrucksform von Wut und Angst zu nutzen
ist pur und ungeschützt, ungefi ltert, ohne
Milch und Zucker.
Als Muttersprache bezeichnet man eine
vom Sprecher in der frühen Kindheit ohne
formalen Unterricht erlernte Sprache. Eine
Sprache wird in der Regel durch eine enge
Bezugsperson wie die Mutter vermittelt
(daher „Muttersprache“). Verbunden mit
dem Begriff ist außerdem eine allgemeine
Vorstellung, dass die Muttersprache
die Sprache ist, die ein sich verbal
ausdrückendes Individuum (Muttersprachler)
am besten beherrscht.
Wut entsteht häufi g aus Angst. Aus
Ängsten, die jeder Mensch von klein auf
hat. Angst vor Überforderung, Angst davor
nicht geliebt zu werden oder ungenügend
zu sein. Nicht gesehen zu werden, nicht
ernst genommen zu werden. Angst lähmt
und macht passiv. Doch manchmal lassen
diese Ängste Wut entstehen. Und aus dieser
Wut ergibt sich ein Gefühl von Macht. Die
ängstliche Machtlosigkeit wird zur kräftigen,
produktiven Wut.
Wut kann Aggression sein, Wut kann
Leidenschaft sein, Wut kann Liebe sein.
Wut erzählt, Wut schreit, Wut weint, Wut
kämpft, Wut liebt. Wut ist aktiv. Wut gibt
Worte, Zuversicht und Leichtsinn.
Wut kommt und geht und nimmt und gibt.
Unkontrollierbar kontrolliert.
Wutschnaubend liebevoll.
Leidenschaftlich kämpfend.
arbeiten im Atelier Juni 2021/working in the studio June 2021
Ausstellung Köln November 2021/Exhibition cologne november 2021
Translation:
What is the language of anger?
Mother tongue (lingua materna) - the
language given to you by the person who
person who gave you life, as a form of
as a form of expression of anger and fear
is pure and unprotected, unfiltered, without
milk and sugar.
Mother tongue is the term used to describe a language
language learned by the speaker in early childhood
without formal instruction. A
language is usually taught by a close
person such as the mother (hence "mother tongue").
(hence "mother tongue"). Associated with
term is also a general idea that the
idea that the mother tongue
is the language used by a verbally
expressing individual (native speaker)
is most proficient in.
Anger often arises from fear. From
fears that every human being has from an early
from an early age. Fear of being overtaxed, fear of
of not being loved or of being insufficient.
of being inadequate. Fear of not being seen, of not being
taken seriously. Fear paralyses
and makes us passive. But sometimes
these fears give rise to anger. And from this
And from this anger comes a sense of power. The
fearful powerlessness becomes powerful,
productive anger.
Anger can be aggression, anger can be
Anger can be passion, anger can be love.
Anger tells, anger cries, anger cries, anger fights.
fights, anger loves. Anger is active. Anger gives
words, confidence and recklessness.
Anger comes and goes and takes and gives.
Uncontrollably controlled.
Ragingly loving.
Passionately fighting.